= Wodanstag, 2. Scheiding 1892 =
Etikette: Anreden & Titel richtig anwenden
Man mag über die Titelſucht ſpotten und lächeln ſoviel man will – es wäre doch eine große Unhöflichkeit, wollte man jemand nicht mit dem Titel anreden, der ihm zukommt. Der Regierungsrat Lehmann würde es ſehr übel nehmen, wenn man zu ihm ſagte „Herr Lehmann“ anſtatt „Herr Regierungsrat“, und Herr Geheimrat Müller würde es als Kränkung ≈weiterleſen≈
= Donarstag, 20. Ernting 1892 =
Befeuerung des Küchenherdes
Damit die Speiſen auf dem Kochherd gut geraten, muß man in erſter Linie auf geeinete Befeuerung bedacht ſein. Um einen großen Hirtzegrad zu erzeugen, bedient man ſich am zweckmäßigſten der Steinkohle, doch ſind Braunkohle oder Briketts für die Verwendung beim Kochen beinahe mehr geeignet, da ſie langſamer brennen und eine mildere Glut verbreiten. Briretts bieten außerdem den Vorteil, daß man genau berechnen kann, wie viel Befeuerung man braucht und ſind eins der billigſten Brennmateriale. ≈weiterleſen≈
= Wodanstag, 5. Ernting 1892 =
Etikette: Das Mitbringen von Viſitenkarten zu Beſuch
Die Viſieten- oder Beſucherkarte ſpielt bei Beſuchen eine große Rolle. Sie ſei nicht zu klein und nicht zu groß und enthalte nur den Vor- und Zunamen, ſowie die kurze Angabe des Standes des Inhabers. Die Wohnungsangabe wird in größeren Orten zweckmäßig ſein. ≈weiterleſen≈
= Donarstag, 2. Heuert 1892 =
Aufbewahrung von Vorräten ohne Kühlſchrank
Für den kleinen Haushalt von nur wenigen Perſonen muß man um ſo größere Sorgfalt auf die Aufbewahrung der Vorräte verwenden, da ſonſt durch Verderben der Gewinn des größeren Einkaufs verloren geht. Die Speiſekammer darf nie dumpf und feucht ſein, ſie muß trocken und ſtets reingehalten ſein. Das ſelbe gilt vom Keller, deshalb ſind die Kellerfenſter im Frühjahre zu öffnen und bleiben bis Spätherbſt geöffnet. ≈weiterleſen≈
= Frijatag, 26. Brachet 1892 =
Die Geſchichte der Gebrochenen Schrift
Mit dem Einzug der Gotik um das Jahr 1200, entſtanden in Nordfrankreich die erſten ebenfalls gotiſchen gebrochenen Schriften – gebrochen deshalb, weil der Schreiber die Angewohnheit hatte, die runden Bögen der einzelnen Buchſtaben zu brechen – gleich beiſpielsweiſe den Rundbögen von Kirchenfenſtern, die durch den gotiſchen Stil an ihrem höchſten Punkt einen Bruch erfuhren (lat. Fraktur). ≈weiterleſen≈