Caſualty 1900s iſt eine dreiteilige Kurzſerie, deren Geſchichten ſich auf den Krankenhausakten, den Tagebüchern der Schweſtern und Patienten des London Hoſpital begründen. Die drei Teile ſind Caſualty 1906, Caſualty 1907 und 1909. Auch hier geht es um die bahnbrechenden Neuerungen und Entdeckungen in der Medizin, den täglichen Kampf gegen den Tod zwiſchen Armut und Kriminalität in London. Dieſe Serie wurde nur durch den BBC ausgeſtrahlt und iſt ausſchließlich im engliſchen Originalton erhältlich.
Die Geſchichten fokkuſſieren ſich hauptſächlich auf das Leben der Schweſtern im London Hoſpital, in der erſten Staffel werden junge Schweſternſchülerinnen angelernt, die bereits am Anfang gänzlich in den harten Krankenhausalltag einſteigen; welcher gezeichnet iſt von alkoholkranken Kindern und Jugendlichen, unprofeſſionell durchgeführten Abtreibungen, Schuſs- und Meſſerwunden, Unheilbaren Fällen von Syphilis und Schwindſucht und hoher Sterblichkeitsrate unter Neugeborenen.
Das ſtändig überfüllte Krankenhaus ſetzt die jungen Schülerinnen allerlei Situationen aus, die man ſich heute lieber nicht vorſtellen mag. So ſtirbt eine der Schweſtern nach kurzer Dienſtzeit durch unvorſichtiges Arbeiten ſelbſt an einer unheilbaren Infektionskrankheit. Auch die damaligen mediziniſchen Methoden wirken auf den unbedarften Betrachter ſicher recht abenteuerlich; ſo erhält, in einer weiteren Epiſode, das London Hoſpital eine bahnbrechende Neuerung: den Röntgenapparat – angeboten und vorgeführt von einem geſchäftstüchtigen Vertreter, probiert er ſeinen neuartigen Apparat gleich an mehreren Ärzten aus. Daſs dazu (nach heutiger Erkentniſs) lieber ein Bleiſchutz getragen werden ſollte, iſt damals noch nicht bekannt.
Auch bei dieſem Bildſpielmehrteiler empfehle ich den zartbeſaiteten Perſonen vielleicht eher Abſtand zu nehmen. Die füheren Verhältniſſe in Krankenhäuſern waren rauh, blutig und nicht ſelten verſtörend. Aus mediziniſcher Sicht hoch intereſſant, iſt dieſe das Hauptaugenmerk der Serie; an deſſen Ende oft erklärende Texte eingeblendet werden, z.B. zur durchſchnittlichen Rate an Alkoholkrankheiten von Kindern und Jugendlichen der Zeit.
Im Gegenſatz zur bereits vorgeſtellten Serie „Bramwell“, fiel mir hier das Sympathiſieren mit einem beſtimmten Charakter eher ſchwer. Ich vermute, daß es an der Art der Inhaltsdarſtellung der Serie liegt. Bramwell erzählt eine vollſtändige Geſchichte, während Caſualty 1900s pro Staffel viele einzelne Fälle mit wenig Zuſammenhang aufzeigt. Trotzdem finde ich die drei Staffeln ſehr anſprechend, unterhaltſam und intereſſant. Auch einige Folgen dieſer Serie können bei „Youtube“ vor dem Kauf angeſehen werden.
Kurzbewertung
Handlungszeitraum: | 1906 – 1909 |
Kategorie: | Arztſerie, Drama |
Sprache: | Engliſch |
Handlung: | |
Authentizität: | |
Charakterſympathie: | |
Geſamtwertung: | |
Im Äther anſehen: | „Apple TV“ |