­= Laugtag, 1. Wonnemond 1898 ­=

Die 15 Gebote des Einkochens

Halte Deine Appa­rate und Gläſer immer rein, blank und gebrauchs­fer­tig. Beſchä­digte Gläſer, Deckel und Ringe, ſowie Federn, wel­che die Spann­kraft ver­lo­ren haben, brau­che nie­mals. Brauchſt Du den Appa­rat eine Zeit lang nicht, ſo fette alle Metall­teile ein.

≈wei­ter­leſen≈
­= Wodanstag, 6. Brachet 1895 ­=

Rezept: Klären von Gelantine und Hauſenblaſe

Für ſüße Sul­zen und Gelees eig­net ſich Hauſen­blaſe am beſten. Man rech­net für eine Gelee­form von 0,75 Liter 50 Gramm Hauſen­blaſe. Sie wird in kleine Stück­chen geſchnit­ten, gewaſchen und mit 0,5 Liter friſchem Waſſer und 35 Gramm Zucker lan­gſam gekocht, wobei man von Zeit zu Zeit den auf­ſtei­gen­den Schaum mit einem ſil­ber­nen Eßlöf­fel abnimmt.

≈wei­ter­leſen≈
­= Donarstag, 3. Scheiding 1892 ­=

Rezept: Bereitung von Schmierſeife aus Küchenabfällen

Dieſe Seife wird mit Kali­lauge berei­tet. Man ver­wen­det eben­falls Fett­ab­gänge, die man, wie in unſe­rem Arti­kel zur Betrei­tung von Kernſeife beſchrie­ben aus­kocht. Außer dieſen muß man aber auch noch Öl hin­zu­neh­men, Hanf‑, Raps‑, oder Leinöl. Man ſie­det Öl und Fett ſolange mit Kali­lauge, bis eine gleich­mä­ßige Maſſe entſtanden. 

≈wei­ter­leſen≈
­= Wodanstag, 2. Scheiding 1892 ­=

Rezept: Bereitung weißer Kernſeife aus Küchenabfällen

Man ſam­melt ſämt­li­che Fett­ab­gänge des Haus­halts, als da ſind Schwar­ten, Wurſt­zip­fel, Ham­mel­fett, bra­un­ge­wor­de­nes Back­fett, Sau­cen­fett, zu ſcharf gebra­te­nes Schwei­ne­fett, Haſen­fett, Hirſch­t­alg uſw. Ehe man es zum Sei­fe­ko­chen ver­wen­den kann, muß man hier­aus den kla­ren Talg gewin­nen; dies geſchieht auf dem Wege des Auskochens. 

≈wei­ter­leſen≈
­= Donarstag, 20. Ernting 1892 ­=

Befeuerung des Küchenherdes

Damit die Spei­ſen auf dem Koch­herd gut gera­ten, muß man in erſter Linie auf geei­nete Befeue­rung bedacht ſein. Um einen gro­ßen Hirt­ze­grad zu erzeu­gen, bedient man ſich am zweck­mä­ßi­gſten der Stein­kohle, doch ſind Braun­kohle oder Bri­ketts für die Ver­wen­dung beim Kochen bei­nahe mehr geeig­net, da ſie lan­gſa­mer bren­nen und eine mil­dere Glut ver­brei­ten. Bri­retts bie­ten außer­dem den Vor­teil, daß man genau berech­nen kann, wie viel Befeue­rung man braucht und ſind eins der bil­li­gſten Brennmateriale.

≈wei­ter­leſen≈