Befeuerung des Küchenherdes

Gefeuerung eines Küchenherdes

Damit die Spei­ſen auf dem Koch­herd gut gera­ten, muß man in erſter Linie auf geei­nete Befeue­rung bedacht ſein. Um einen gro­ßen Hirt­ze­grad zu erzeu­gen, bedient man ſich am zweck­mä­ßi­gſten der Stein­kohle, doch ſind Braun­kohle oder Bri­ketts für die Ver­wen­dung beim Kochen bei­nahe mehr geeig­net, da ſie lan­gſa­mer bren­nen und eine mil­dere Glut ver­brei­ten. Bri­retts bie­ten außer­dem den Vor­teil, daß man genau berech­nen kann, wie viel Befeue­rung man braucht und ſind eins der bil­li­gſten Brennmateriale.

Eine ſehr ange­nehme Feue­rung iſt Holz, wo dieſes bil­lig zu haben iſt. Für den gewöhn­li­chen, bür­ger­li­chen Haus­halt in der Stadt iſt dieſes jedoch zu teuer, um zum dau­ern­den, aus­ſchließ­li­chen Gebrauch zu gelangen.

Sehr wich­tig iſt es, das Feue­rungs­ma­te­rial auch am geeig­ne­ten Orte auf­zu­be­wah­ren, z.B. ſollte das Holz nie an einem feuch­ten Ort lie­gen, auch darf es nicht im Hau­fen auf­geſchüt­tet wer­den, ſon­dern es iſt hoch zu packen und hin und wie­der müſſen Luft­lö­cher blei­ben. Bri­ketts und Torf ſind gleich­falls ordent­lich auf­ein­an­der zu ſchich­ten. Koh­len ſind in einem dunk­len Kel­ler auf­zu­be­wah­ren. An der Luft ver­lie­ren ſie ihre Heizkraft.

Beim Feu­er­an­zün­den iſt zu beach­ten, daß nicht unnütz viel Holz ver­braucht wird. Es emp­fiehlt ch, ſtets an einer war­men Stelle hin­ter dem Herd oder in der Wär­me­röhre deſsſel­ben einige Stücke Holz oder Kien auf­zu­be­wah­ren. Dadurch, daß dieſe ſehr aus­ge­dörrt ſind von der Hitze, laſſen ſie ſich leich­ter ent­zün­den. Die jetzt häu­fig ange­wand­ten Feu­er­ent­zün­der, die über­all käuf­lich zu haben ſind, ſind bil­li­ger als Kien und recht emp­feh­lens­wert. Ein Stück­chen ſol­ches Feu­er­an­zün­ders klein geklopft und in Papier gewickelt wird ange­zün­det und einige Hol­zſtück­chen dar­über auf­geſchich­tet. Sobald dies gut in Brand iſt, wer­den Stein­koh­len dar­auf geſchüt­tet oder Bri­ketts hohl dar­über gebaut. Koh­len­feue­rung kann man durch Nachſto­ßen mit der Ofen­zange zu friſcher Glut brin­gen, aber Bri­ketts ſol­len unge­rührt brennen.


Erſtellt am: 20.08.1892 | von: Christine von Meſek-Sikorſki
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