­= Mondtag, 19. Gilbhard 1892 ­=

Leben um 1900: Die Kleidung bei tiefer Trauer

Sehr ein­fach iſt die Form, in wel­cher Her­ren ihre Trauer äußer­lich Kenn­zeich­nen: Ein Flor um den Hut und einen Arm dient als aus­rei­chende Trau­er­klei­dung. Dieſer Flor wird zunächſt um den Ober­arm getra­gen, jedoch will es hier und da der Gebrauch, daß man den Flor um den Unteram legt; ebenſo rich­tet es ſich nach dem Orts­ge­brauch, ob man den Flor um den rech­ten oder den lin­ken Arm trägt. Von den Damen erfor­dert die Trauer auch äußer­lich Opfer.

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­= Donarstag, 10. Scheiding 1892 ­=

Leben um 1900: Dienſtperſonal – Der Lakai

Äuße­res: Bei meh­re­ren Sor­ten von Livree kann man außer dem Frack­an­zug auch andere Anzug­for­men ver­wen­den. Der Frack­an­zug ſel­bſt iſt aber not­wen­dig. Der Frack kann offen oder zuge­knöpft getra­gen wer­den und muß auf der Rückſeite zwei Tail­­­len- und 6 — 8 andere Knöpfe tra­gen. Es emp­fiehlt ſich eine dunkle Farbe die nöti­gen­falls der Farbe des Wap­pens ange­paſſt ſein kann. 

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­= Wodanstag, 2. Scheiding 1892 ­=

Etikette: Anreden & Titel richtig anwenden

Man mag über die Titelſucht ſpot­ten und lächeln ſoviel man will – es wäre doch eine große Unhöf­lich­keit, wollte man jemand nicht mit dem Titel anre­den, der ihm zukommt. Der Regie­rungs­rat Leh­mann würde es ſehr übel neh­men, wenn man zu ihm ſagte „Herr Leh­mann“ anſtatt „Herr Regie­rungs­rat“, und Herr Geheim­rat Mül­ler würde es als Kränkung

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­= Sonnentag, 23. Ernting 1892 ­=

Etikette: Verhalten während des Geſpräches

Die Kör­per­hal­tung ſei unge­zwun­gen. Bei einem Geſpräch im Ste­hen ſtehe man ſtill, bei einem Geſpräch im Sit­zen lehne man ſich nicht hin­ten­über und ſchlage nicht die Beine über­ein­an­der. Hier­von ſind Aus­nah­men zuläſſig, wenn es ſich um gute Bekannte handelt.

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­= Wodanstag, 5. Ernting 1892 ­=

Etikette: Das Mitbringen von Viſitenkarten zu Beſuch

Die Viſie­ten- oder Beſu­cher­karte ſpielt bei Beſu­chen eine große Rolle. Sie ſei nicht zu klein und nicht zu groß und ent­halte nur den Vor- und Zuna­men, ſowie die kurze Angabe des Stan­des des Inha­bers. Die Woh­nungs­an­gabe wird in grö­ße­ren Orten zweck­mä­ßig ſein.

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