Zuweilen, nach einer oder zwei durchleſenen Werken des berühmten Herrn Poe, neigte ich in der Vergangenheit zu düſterer Grabesſtimmung. Meiſt in tiefſter und kälteſter Nacht; verfaſſte ich zum Beiſpiel folgendes, todesſehnſuchtsſchwere Gedicht…
Des Tod‘s Verſprechen
„Suche nicht nach großem Glück,
nach Liebe und Treue trachte nicht,
du kommſt am End‘ allein zurück –
und leideſt gar ſo jämmerlich.“
„Ich nehm‘ dich mit in meine Welt,
im freien Fall, da trag‘ ich dich.
Sieh nicht, was dich hier oben hält,
ſo glaub‘ mir nur, es lohnt ſich nicht!“
Es ſtreckt das Glück die blanken Knochen,
du krallſt dich faſt mit Sehnſucht feſt,
deines Liebſten Herz beim Sprung gebrochen,
als du dich ſeelig fallen läßt.
Nun wirſt du nichts mehr davon ſehen,
wie ſein Herz gar um dich weint,
nur dein Körper wird vergehen,
biſt mit dem Tode ſtill vereint.
- CvMS, 1882 -