­= Frijatag, 4. Oſtermond 1891 ­=

Geſunde Haare ohne Shampoon

Ich kann mir gut zu Geiſte füh­ren, welch ungläu­bi­ges oder entſetz­tes Geſicht Sie beim leſen dieſer Über­ſchrift even­tu­ell haben könn­ten. Da zweifle man doch an dem geiſtig geſun­den Zuſtand einer Perſon, die angibt ſich nie­mals wie­der die Haare waſchen zu wol­len! Doch ganz ſo iſt dem nicht. Die Haare möchte ich natür­lich wei­ter­hin waſchen –

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­= Mondtag, 10. Hornung 1891 ­=

Alte deutſche Tagesnamen

Nicht nur die Bezeich­nung der Monats­na­men änderte ſich über die Jahr­hun­derte; auch die Tages­na­men waren ein­mal andere. Zunächſt nach den Geſtir­nen und ſomit dem römiſchen Gott­hei­ten benannt, ver­brei­te­ten ſich die Tages­be­zeich­nun­gen bis in den hohen Nor­den, wo dieſe von den Wikin­gern nach Eng­land gebracht wor­den waren und von dort aus zu uns. Spä­ter ver­ſuchte die chriſt­li­che Kir­che das Andenken an alte Göt­ter auch in den Tages­na­men zu ver­ban­nen, was ihnen jedoch nur bei „Mitt­woch„ und „Sams­tag“ gelang.

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­= Laugtag, 8. Hornung 1891 ­=

Alte deutſche Monatsnamen

Seit dem Papſt Gre­gor der 13., den nach ihm bekann­ten Kalen­der zum Ende des 16. Jahr­hun­derts ein­führte, hat ſich vie­les in der Welt ver­än­dert; doch ſein Kalen­der blieb bis heute beſte­hen. Er löſte den von Julius Cae­ſar erfun­de­nen, julia­niſchen Kalen­der ab. Der neue Kalen­der bediente ſich aller­dings nur einer neuen Berech­nung; die Monats­na­men, die auf die alten, römiſchen Göt­ter zurück­gin­gen, wur­den beibehalten.

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­= Sonnentag, 16. Hartung 1882 ­=

Poeſie „Finis.“

Finis: das Ende. Aber auch das Lebens­ende und der Tod; Grenz­li­nie, das Ziel, die Abſicht… Dieſes Werk kann vie­ler­lei gedeu­tet wer­den. Eines iſt es jedoch unver­kenn­bar: von düſte­rer Stim­mung und trau­ri­gen Gedan­ken, per­fekt paſſend in eine kalte, ſtür­miſche Winternacht.

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­= Wodanstag, 12. Lenzing 1880 ­=

Gedicht in acht Zeilen

Der Früh­ling taſtete ſich vor­ſich­tig durch Schnee und Eis, erſte zarte Knoſ­pen zeig­ten ſich an Baum und Boden. Am offe­nen Fenſter ſit­zend, die erſten Son­nenſtrah­len abfan­gend und dem Vogel­chor lauſchend, ver­faſſte ich fol­gen­des kur­zes Stück:

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